Wie funktioniert Rolfing
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Wie funktioniert Rolfing®?

Ida Rolf hat erkannt, dass durch äußere Einflüsse im Laufe des Lebens der Körper bzw. einzelne Körperregionen sich nicht mehr im Lot der Schwerkraft befinden. Da setzt das ganzheitliche Konzept des Rolfing® an: Durch manuelle Techniken im Bindegewebe (den Faszien) können im Einzelfall Spannungen wieder in Ausgleich gebracht werden. Dadurch braucht es weniger Muskelkraft und Tonus in den Faszien für die Haltung. Bewegungen werden harmonisiert. Das geschieht durch einen Prozess von 10 Sitzungen (10er-Serie).

Sind die Körperregionen wieder im Lot, wirkt die Schwerkraft nicht dagegen. Die Faszien „lernen“ und es entstehen wieder günstigere Strukturen. Dieser Prozess geschieht zwischen den Sitzungen und auch nach der 10er-Serie. Die Schwerkraft ist dann der Therapeut.

Außerdem arbeitet der Rolfer™ an der Ökonomisierung von Bewegungen, wie z.B. dem Gehen. Ein guter Abdruck der Füße vom Boden, die gegengleiche Bewegung der beiden Beckenhälften, die Bewegung der Wirbelsäule und das leichte Mitschwingen der Arme macht das Gehen zu einer harmonischen und kraftsparenden Bewegung. Es werden ganze Muskelketten mit einbezogen. Gibt es Einschränkungen in einzelnen dieser Körperabschnitte, wird nicht die gesamte Muskelkette benutzt, sondern nur Teile davon. Das führt auf Dauer auch zu Überlastungen und Veränderungen im Fasziensystem.

Die dritte Säule der Methode ist die Arbeit an der Körperwahrnehmung, der Propriozeption. Durch Bewegungsübungen verbessert der Klient sein Bewusstsein über die eigene Körperhaltung und über die Ausführung von Bewegungen. Es wird die Tendenz beim Klienten verringert, wieder in alte Muster zurückzufallen.

Der Rolfer™ spricht dann von Struktureller Integration.

Wie kann es passieren, dass der Körper sich nicht mehr im Lot der Schwerkraft befindet?

Einseitige Belastungen im Beruf oder durch Sport können die Ursache sein. Der Körper reagiert auf diese Belastungen bzw. Überlastungen. Die Faszien bauen mehr Material auf oder ändern die Ausrichtung der Faserstruktur. Das kann zu Verklebungen und Verfilzungen führen. Spannungen entstehen und Bewegungen werden unökonomisch. Gelenke oder Körperregionen erlernen so nicht immer günstige Haltungsmuster. Dadurch entsteht ein Einfluss der Schwerkraft auf die Körperregionen.


Wie funktioniert Rolfing
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Es können Schonhaltungen entstehen. Körperregionen sind nicht mehr optimal in der Schwerkraft ausgerichtet und es entstehen die oben genannten Anpassungen im Fasziennetz. Narben, Stress und andere Belastungen und Erlebnisse können weitere Ursachen sein. Wer kennt das nicht, dass man im Stress die Schultern nach oben zieht oder die Bauchmuskeln und das Zwerchfell unbewusst anspannt?

Die Ursachen für ungünstige Haltungsmuster sind vielfältig. Deshalb arbeitet der Rolfer™ nach einem ganzheitlichen Ansatz und nicht rein symptomorientiert.